Wir leben nicht in Darwins Welt

Von der Notwendigkeit eines neuen und ökologischen Weltbildes für die Evolution.
(Kommentar zu meinem Buch “Das Darwin-Komplott”)
Vor 140 Jahren - am 24. November 1859 - veröffentlichte Charles Robert Darwin, examinierter Theologe und Naturforscher aus Leidenschaft, sein Buch “On the origin of species”, und setzte damit den größten wissenschaftlichen Irrtum der Neuzeit in die Welt: den DARWINISMUS.
Dieses Denkmodell aus der Dampfmaschinenzeit - das sich mittlerweile zu einem materialistischen Schöpfungsmythos aufgebläht hat, wo “Mutation” und “Selektion” als allmächtige Götter agieren - gilt heute vielen Wissenschaftlern und Laien immer noch als die einzig akzeptable Theorie über den Ablauf der Evolution, der Entstehung und Entwicklung des Lebens auf unserem Planeten. Seine Schlagworte, wie z.B. “Natürliche Selektion”, “Kampf ums Dasein” (struggle for life) und “Überleben des Tüchtigsten” (survival of the fittest) sind in den allgemeinen Sprachgebrauch Übergegangen. Und immer wieder ist zu lesen, dieses Denkmodell sei “gesichert” oder sogar “vollgültig bewiesen”.
Aber das ist der DARWINISMUS keineswegs. Im Gegenteil - er ist bis heute unbewiesen, er ist in sich widersprüchlich und teilweise unlogisch, er geht von falschen Voraussetzungen aus und er steht in vielen wichtigen Punkten im Gegensatz zu den bekannten Erfahrungstatsachen. Er ist, so erkannte der Naturforscher Louis Agassiz schon 1860, ein “wissenschaftlicher Missgriff, unlauter hinsichtlich der Fakten, unwissenschaftlich in den Methoden und schädlich in der Tendenz”.
Für Darwin war der Krieg der Vater der Evolution, wo “die Stärksten siegen und die Schwächsten erliegen”. Aber diese Erkenntnis hat er nicht aus der Naturbeobachtung bezogen sondern aus der Gesellschaftsphilosophie seines Landsmannes Thomas Malthus. Und damit hat Darwin sozialneurotische Unarten des Menschen - Egoismus, Aggressivität, Rücksichtslosigkeit, Geilheit, die alten Macho-Untugenden, möglichst viele Nachkommen und möglichst viele tote Feinde zu hinterlassen - als naturgegeben, ja sogar als Grundprinzipien der Evolution dargestellt.
Wohin eine solche Haltung führt, zeigen uns heute die politischen und ökologischen Katastrophen der Gegenwart.
All jene als Politiker verkleideten Machtneurotiker vom Schlage eines Milosevic oder Saddam Hussein, die Minderheiten zu unterdrücken oder sogar auszuradieren versuchen, können sich heute zu ihrer Entschuldigung auf Darwin berufen: denn er hat die Ausrottung (“extermination”) und Auslöschung (“extinction”) der Schwachen durch die Starken zum Grundprinzip des Lebens in der Natur erhoben - und zur treibenden Kraft in der Evolution.
Der DARWINISMUS hat Denken und Handeln der Menschen mehr als hundert Jahre lang in eine falsche Richtung gelenkt.
Er hat das Vertrauen der Menschen in eine höhere Ordnung untergraben und ihre paranoiden Sozialneurosen verstärkt, ihre Angst vor der “feindlichen” Natur, vor den “feindlichen” Nachbarn, vor den “feindlichen” Bakterien, Viren, Pollen undsoweiter. Er hat uns zu einem Krieg gegen die Natur verleitet, der schon längst ein Krieg gegen uns selbst geworden ist. Und niemand hat einen Vorteil von diesem Krieg, außer denen, die die Waffen dafür liefern und dabei Milliardenprofite einfahren.
Er hat die Gemüter von Generationen von Schulkindern verseucht, denen man eingebleut hat, sie müssten entweder stärker oder angepasster sein als ihre Mitmenschen, um erfolgreich zu sein. Kooperation, Kreativität, Spontaneität, Freude wurden als unpassende Erfolgshindernisse in den Hintergrund gedrängt. Die antidarwinistischen Trends in der Evolution - zum Beispiel Schönheit, Bewusstheit und Liebesfähigkeit - die vom Urschleim bis zum Menschen doch eindeutig mehr zugenommen haben, als Giftigkeit und Aggressivität, wurden weitgehend übersehen.
Aber die darwinistische Sicht der Natur ist falsch - das wird heute durch eine Fülle von Indizien aus der Naturbeobachtung belegt.
Nicht Kampf, sondern Kooperation, nicht hemmungslose Vermehrung, sondern situationsbezogene Selbstbegrenzung, nicht chaotische Zufälle sondern intelligente, schöpferische Ordnungsprozesse: das sind die wahren Grundelemente der Evolution - und allemal auch eine bessere Basis für die menschliche Gesellschaft, als Krieg und “survival of the fittest”.
Bei genauer Betrachtung findet man nur zwei Arten von Lebewesen auf unserem Planeten, die sich durch und durch darwinistisch verhalten: das eine ist der Mensch, das andere die Krebszelle. Beide vermehren sich völlig hemmungslos und ohne Rücksicht auf das größere Ganze, von dem sie ein Teil sind. Der Mensch, der sich “darwinistisch” verhält, ist wie ein Krebsgeschwür im Organismus der Erde, und wenn er so weitermacht, zerstört er seine eigenen Existenzgrundlagen.
Es wird höchste Zeit, den DARWINISMUS zu den Akten zu legen und ein realistisches Bild der Natur an seine Stelle zu setzen. Ein ganzheitliches und ökologisches Bild, in dem vor allem das Prinzip der Kooperation endlich an den Platz gestellt wird, der ihm zusteht: als der wichtigsten und wesentlichsten Grundlage der Evolution. Es macht allerdings wenig Sinn, zu Moses und zum biblischen Schöpfungsmythos zurückzukehren. Wir müssen uns jetzt wirklich neue Denkmodelle erarbeiten - und vor allem konstruktive Denkmodelle, die uns helfen, die Fehler der Vergangenheit rückgängig zu machen - soweit es geht - und zukünftige nach Möglichkeit zu vermeiden. Dies könnte eine Frage des Überlebens sein: nicht für die Natur - die hat schon Schlimmeres überstanden als den Menschen - aber für uns und unsere Zivilisation.
Diese Zivilisation wird, so fürchte ich, keine Zukunft haben, wenn wir nicht lernen, unsere Konkurrenzideologie abzulegen und kooperativ zu denken und zu handeln. Der Darwinismus scheint mir ein ganz wesentliches Hindernis für diesen notwendigen Prozess des Umdenkens zu sein, und daher halte ich es für wichtig, dass wir uns so bald wie möglich von ihm verabschieden. Dass er sich - bei näherer Betrachtung - weder im naturwissenschaftlichen noch im philosophischen Sinne als überzeugend erweist, sollte uns diese Entscheidung leicht machen.

  Warum der DARWINISMUS ein Unfug ist, und wie mögliche alternative Denkmodelle aussehen könnten, zeigt das Buch “DAS DARWIN-KOMPLOTT” von Reinhard Eichelbeck, erschienen im April 1999 im Riemann Verlag.

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